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Die Zeppelin-Zigarren mit ihrer Wasserstofffüllung, die zu den schwersten Katastrophen der Luftfahrtgeschichte führten, sind schon lange passé. Heute finden Solar-Luftschiffe mit dem sicheren Traggas Helium Anwendung. Vorbild bei diesem Projekt ist ein Solar-Hybrid-Luftschiff der kanadischen Firma Solar Ship Inc. Das an der Oberfläche mit Fotovoltaik-Zellen belegte Fluggerät besitzt neben den Elektromotoren zusätzliche Dieselmotoren für den Antrieb, die aber nur bei Schlechtwetter zum Einsatz kommen. Das ganzjährig sonnige Wetter auf den Kanarischen Inseln macht es zum idealen Einsatzgebiet. Das Luftschiff, das bis zu 30 Tonnen Last befördern kann, benötigt lediglich eine Start- und Landestrecke von 100 Metern. Damit ist der Einsatz auf allen Kanarischen Inseln möglich. Da dieser Luftschifftyp wie ein Flugzeug startet und landet, sind auch keine komplizierten und teuren Landeeinrichtungen erforderlich.
Neben dem unübersehbaren touristischen Effekt stellt dieses Projekt vor allem den ökologischen Aspekt in den Vordergrund. Die Nutzung der ausreichend vorhandenen Sonnenenergie für Transportaufgaben schont die Umwelt und zugleich die begrenzt vorhandenen Ressourcen. Zudem erzeugen derartige Transportmittel keinen Krach, da sie in der Regel nur mit Elektromotoren betrieben werden und fast lautlos in der Luft gleiten. Weder der Mensch noch die Umwelt werden belastet.
Der Inselpräsident Teneriffas, Ricardo Melchior, der für seine Förderung der neuen Technologien bekannt ist, bezeichnete dieses Projekt als „Beginn einer neuen Ära im Transportwesen der Inseln“. Kanarenpräsident Paulino Rivero meinte, dass man mit dem Einsatz der Luftschiffe im interinsularen Verkehr „bereits heute im Morgen“ angekommen sei. Damit könnten die Besucher noch intensiver die Schönheit der Kanarischen Inseln genießen und in guter Erinnerung behalten. Aber auch die erweiterten Rettungsmöglichkeiten in den Bergen und an den Küsten seien nicht zu unterschätzen.
Damit dieses Projekt nicht ein Luftschloss bleibt, haben sich in der „Red Objetivos Transporte Aéreo“ ROTA nicht nur Ingenieure und Politiker zusammengeschlossen, sondern auch bedeutende kanarische und ausländische Unternehmen, wie die Deutsch Canarische Telefongesellschaft. Sie erhoffen sich damit eine wirtschaftliche Belebung auf dem Archipel und die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze.
Auch wenn diese Geschichte im Moment noch ein vorgezogener Aprilscherz ist, so könnte sie doch so oder so ähnlich in der Zukunft Realität werden.