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Wie Juri Klugmann, der deutsch-jüdische Herausgeber der „Rundschau“, betont, ist der Anstieg aber nicht durch eine vermehrte Einwanderung zustande gekommen. Die alteingesessenen Deutschstämmigen machten bei der letzten Volkszählung ihre Kreuzchen nur geschichtsbewusster. Klugmann: „Heute ist es in den USA wieder schick, sich zu seiner deutschen Abstammung zu bekennen.“
Wie ein Vergleich zeigt, sind die Deutschstämmigen in den Vereinigten Staaten mit großem Abstand führend:
1. deutschstämmige US-Amerikaner: ca. 50 Mio. Menschen
2. irischstämmige US-Amerikaner: ca. 35 Mio. Menschen
3. mexikanischstämmige US-Amerikaner: ca. 31 Mio. Menschen
4. englischstämmige US-Amerikaner: ca. 27 Mio. Menschen
Dabei muss man auch bedenken, dass die 50 Millionen nur diejenigen Menschen sind, die sich zu ihrer deutschen Herkunft ausdrücklich bekannt haben. Experten gehen davon aus, dass es tatsächlich rund 60 Millionen Deutschamerikaner gibt. Etwa 10 Prozent der Deutschstämmigen sprechen oder verstehen noch Deutsch. Damit sind die USA nach Deutschland und Österreich der Staat mit der drittgrößten deutschsprachigen Bevölkerung – noch vor der Schweiz.
Diese Tatsache macht sich auch durch die Zahl der dortigen deutschsprachigen Publikationen bemerkbar. Über 100 deutschsprachige Zeitungen oder Zeitschriften erscheinen in oder für die USA, wie das kürzlich erschienene „Handbuch der deutschsprachigen Presse im Ausland“ verrät. Das Buch wurde von der Internationalen Medienhilfe (IMH), dem Verband der deutschsprachigen Auslandsmedien, in Zusammenarbeit mit dem deutschen Außenministerium veröffentlicht. (dafm)