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Wer auf einer der kleineren Inseln ein Auto mieten möchte, sollte im Vorfeld buchen. Für Residente: das Certificado de residencia (sechs Monate lang gültig) bringt viele Vorteile, unter anderem starke Preisreduktionen im interinsularen Schiff- und Flugverkehr.
Teneriffa
Für Naturliebhaber hat die größte Kanarische Insel insgesamt 43 Naturschutzgebiete zu bieten, von denen zwei sogar zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt wurden. Absoluter Anziehungspunkt ist der Vulkan Teide – der höchste Berg Spaniens – der in der Mitte des Nationalparks Cañadas del Teide thront.
Während man im Norden der Insel ein angenehm moderates Klima vorfindet, bringt der Sommer im Süden optimale Temperaturen zum Baden. Viele Kilometer Strand geben genug Gelegenheit dazu. Außer Sand- und Kieselstränden bieten die Küsten auf insgesamt 400 Kilometer Länge auch bizarre Steilküsten und Felsformationen. In den höheren Lagen der Insel wuchern üppige Pinien- und Lorbeerwälder. Die Vegetation Teneriffas ist einzigartig; eine Vielzahl von Pflanzen sind endemisch und nur hier auf der Insel und nirgend wo sonst auf der Welt zu finden.
Teneriffa ist ein Ort der Gegensätze – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei – und man kann durchaus das Gefühl bekommen, als handle es sich bei der Insel um einen gigantischen Themenpark, in dem dafür gesorgt ist, dass jeder auf seine Kosten kommt. Für eine Shopping-Tour bietet sich ein Besuch der Hauptstadt Santa Cruz an. Hier kann man auch einen Abstecher in ein Museum machen. Für Spaß und Action sorgen Tier- und Vergnügungsparks.
Nicht verpassen: Teide Nationalpark, Loro Parque, Siam Park, Anaga/Teno Nationalpark, Whale Watching.
Sommerfeste: San Benito Romería in La Laguna am 11. Juli, Fiesta del Carmen in Puerto de la Cruz am 13. Juli, Fiesta del Carmen in allen größeren Hafenorten am 16. Juli, Romería-Handwerksmesse, Feier anlässlich das Vulkanausbruchs in Garachico von 21. Juli bis 1. August, Fiesta Herzen von Tejina, Mitte August, Tag der Heiligen Candelaria am 14. und 15. August.
La Gomera
La Gomera, die zweit kleinste Kanareninsel, ist ein Naturjuwel. Große Teile der Insel sind bewaldet und stehen unter Naturschutz. Der Nationalpark Garajonay wurde von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Die dichten Laubwälder sind Überreste der einstigen Urwälder, die vor Millionen von Jahren noch ganz Europa überzogen.
Für Wanderer ist La Gomera ein wahres Paradies. Zahlreiche Wege führen durch die Wälder und bieten zwischendurch immer wieder herrliche Ausblicke. Einen Kontrast zu den grünen Wäldern bilden trockene Täler, aus denen riesige Palmen ragen. Eindrucksvolle Gebirgspassagen und Klippen sowie schwarze Lavasandstrände verleihen einigen Landschaften La Gomeras einen ganz besonders rauhen Charme.
Viele Bauern bewirtschaften wie in alten Zeiten noch – teils extrem steil angelegte – Terrassenfelder. La Gomera verfügt über eine Reihe hervorragender heimischer Produkte wie Palmenhonig oder Almogrote (eine Spezialität aus Ziegenkäse). Beim Tourismus wird darauf geachtet, dass so wenig wie möglich in die Ursprünglichkeit der Insel eingegriffen wird. Die Nachhaltigkeit im Tourismus wird dabei sogar auf europäischer Ebene gefördert. Auf La Gomera wird noch die alte Pfeifsprache El Silbo gepflegt.
Nicht verpassen: Garajonay Nationalpark, Bootsausflog nach Los Organos, Valle Gran Rey.
Sommerfest: San Cristóbal in San Sebastián de La Gomera am 8. Juli, Fiesta del Carmen in Valle Gran Rey, San Sebastián, Playa de Santiago und Vallehermoso am 16. Juli, San Benito in San Sebastián de La Gomera am 3. August, Virgen de Lourdes in El Cedro am 30. und 31. August, Fiestas Colombinas in San Sebastián de la Gomera am 6. September.
La Palma
Nicht umsonst trägt La Palma den Beinamen „Isla Bonita“ – die schöne Insel. Die vorwiegend grüne Insel ist ein großteils unberührter landschaftlicher wie kultureller Schatz. Sternklare Nächte und ihre Lage mitten im Atlantik machen La Palma zu einem optimalen Standort für Astronomen, weshalb in den Bergen eine der wichtigsten Sternwarten der nördlichen Hemisphäre errichtet wurde. Unzählige Wanderpfade schlängeln sich durch Schluchten und uralte Wälder. Die Insel wurde von der UNSESCO Biosphärenreservat erklärt und 35 Prozent der gesamten Fläche stehen unter Naturschutz. Auch La Palma verfolgt einen sanften und nachhaltigen Tourismus.
Spannend ist ein Besuch des Gebiets um den letzten Vulkanausbruch der Kanaren, der sich 1971 ereignet hat und dessen Spuren noch deutlich zu sehen sind. Im Nationalpark befindet sich einer der weltgrößten Krater. Felsenschwimmbäder wie in Charco Azul und in San Andrés y Sauces und viele naturbelassene Strände bieten die Möglichkeit zum Schwimmen und Sonnenbaden. Ein Sparziergang durch Los Llanos de Aridane führt durch eines der schönsten Stadtzentren La Palmas. In der Saline von Fuencaliente sieht man, wie die Palmeros Salz aus dem Meer gewinnen.
Nicht verpassen: Nationalpark Caldera de Taburiente, Sternwarte und astrophysikalisches Zentrum in Roque de los Muchachos, Seidemuseum in El Paso, eine Wanderung.
Sommerfeste: Fiestas lustrales im Juli und August (am 15. und 24. Juli Tanz der Zwerge), Fiesta del Carmen in Puerto Naos von 13. bis 18. Juli, Wander-Festival von 6. bis 8. August.
El Hierro
Die kleinste und zugleich jüngste der großen kanarische Inseln, El Hierro, ist ein noch kaum berührtes Naturparadies. Sie ist von bizarren Lavalandschaften und subtropischer Vegetation gezeichnet. Dank des kristallklaren Wassers vor El Hierros Küsten ist die Insel ein beliebtes Ziel für Taucher und es heißt, dass man hier einen der aufregendsten Meeresgründe weltweit bestaunen könne.
Grüne Täler werden durch tiefe, bis zu 1.000 Meter tiefe Schluchten zerteilt und man findet Überreste der alten Urwälder hier. Auch eine in El Hierro endemische Riesenechsenart, die man bereits für ausgestorben gehalten hatte, kann hier bewundert werden.
Für Massentourismus hat die Insel weder Platz noch Bedarf. Ihr Reichtum und ihre Besonderheit bestehen in der Abwesenheit von Lärm, Hektik und Trubel. 2002 wurde die Insel zum UNESCO Biosphärenreservat ernannt. Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden auf El Hierro groß geschrieben. Mittlerweile versorgen sich die Bewohner der Insel nicht nur vollkommen autark mit Energie, sondern beziehen ihren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Damit nimmt die Insel eine Vorreiterrolle im Klimaschutz ein.
El Hierro ist der optimale Ort zum Entspannen und Loslassen; ein Ort voll Mythen und heiliger Bäume; ein Ort, von dem man früher einmal dachte, er markiere das Ende der Welt. Im Sommer kann man vom Angebot des lokalen Inselrats profitieren und kostenlosen Transport zu jeder Hotelbuchung (über mindestens drei Tage) in Anspruch nehmen.
Nicht verpassen: Riesenechsen Brutzentrum, La Frontera, Garoé-Baum Zentrum, San Andrés, Mirador de la Peña, Playa de los Verodes, Orchilla Leuchtturm, El Pinar, Ananas-Plantagen.
Sommerfeste: Virgen del Carmen, La Restinga, 16. Juli, San Lorenzo, Frontera, 10. August, Candelaria, Frontera, 15. August.
Gran Canaria
Sie ist nach Teneriffa die zweitgrößte Kanareninsel. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Klimazonen und Landschaften wird Gran Canaria häufig als Minikontinent bezeichnet. Die Hauptstadt Las Palmas de Gran Canaria liegt in einer der begünstigtsten Klimazonen weltweit. Sie bietet mit dem Auditorium, einigen Theatern und anderen Einrichtungen große kulturelle Vielfalt, Einkaufsmöglichkeiten einer Metropole und kosmopolitisches Flair. Zahlreiche archäologische Orte und Stätten der Ureinwohner Gran Canarias sind gut erhalten und können auch besichtigt werden.
Abseits des Massentourismus und der Metropolen hält Gran Canaria auch Raum für Erholung bereit. Insgesamt 33 Naturschutzgebiete bieten kaum berührte Landschaften, in denen man Natur und Ruhe genießen kann, und auch Wanderer und Radfahrer kommen auf Gran Canaria voll auf ihre Kosten. Während sich auf den Kilometer langen, goldenen Sandstränden viele sonnenhungrige Urlauber tummeln, finden sich entlang der Küste auch kleine, verlassene Lavasandstrände.
Nicht verpassen: Die Sanddünen von Maspalomas, Roque Nublo, La Cueva Pintada, Cenobio de Valerón, Sorrueda Reservoir.
Sommerfeste: Internationales Folklore Festival in Carrizal und Ingenio bis 1. August, Romería San Isidro in Teror am 3. Juli, Festival del Carmen in Argüineguín vom 9. bis 18. Juli, Romería de Risco Blanco in San Bartolomé de Tirajana am 10. Juli, Wasser Romería in Teror am 17. Juli, Namenspatrons- Romería in Teror am 31. Juli, Fiesta de la Virgen in Santa María de Guía, vom 1. bis 16. August.
Fuerteventura
Endlos lange, weiße Sandstrände und angenehm warmes, kristallklares Wasser – das ist Fuerteventura. Hier ist jeder richtig, der sich gerne am Strand oder im Wasser aufhält, gerne windsurft, wellenreitet oder kitet. Doch abseits der phänomenalen Strände gibt es auf der Insel auch viele andere Sehenswürdigkeiten. Fuerteventura ist eine der ältesten Inseln – das Vulkangestein der alten Gebirge ist großteils zu weiten, trockenen Ebenen erodiert. Daneben finden sich noch Überreste der Vulkane und vereinzelt Lavafelder. Es gibt ein eigenes Vogelschutzgebiet, wo man einige seltene Arten bestaunen kann. Wer Glück hat, kann ein Exemplar des Ägyptischen Geiers – der einzigen Geierart auf den Kanaren – beim Flug beobachten. Bei einem Besuch des Montaña Sagrada kann man den Blick weit in die Ferne schweifen lassen. Das Logo Fuerteventuras ist die Ziege und es heißt, dass die Insel von mehr Ziegen als Menschen bewohnt würde. Und tatsächlich grasen im Inselinneren überall Herden von Ziegen, selbst in kargen Landschaften, wo es kaum ein Büschel Gras zu finden gibt.
In vielen kleinen Fischerdörfchen gibt es frischen Fisch auf den Teller – zubereitet nach alten Originalrezepten.
Nicht verpassen: Die Strände von El Cotillo und Corralejo, die kleine Nachbarinsel Lobos, Surfstrände und Rene Eglis Surfschule, Salzmuseum, die ehemalige Hauptstadt Betancuria, Casa de los Coloneles.
Sommerfeste: San Buenaventura in Betancuria am 14. Juli, Fiesta del Carmen in Pájara und La Oliva am 16. Juli, San Bartolomé in Betancuria, am 24. August.
Lanzarote
Auf Lanzarote finden sich einige der spektakulärsten Vulkanlandschaften überhaupt. Nicht nur Forscher erfreuen sich an den Gebilden, die Eruptionen in der jüngeren Vergangenheit hervorgebracht haben und daran, zu beobachten, wie die Natur Meter für Meter zurückerobert. Tausende Interessierte besuchen den Nationalpark Timanfaya jedes Jahr. An manchen Stellen liegt das Magma nur wenige Meter unter der Erdoberfläche, und vielerorts sprudelt deshalb heißes Wasser in Form von Geysiren aus Erdspalten. Den Kontrast zu den tiefschwarzen Lavafeldern bilden weiße Strände. Der einheimische Künstler und Architekt Cesar Manrique hat auf der gesamten Insel Spuren seines kreativen Schaffens hinterlassen. Und vom Mirador del Río, einem spektakulären Aussichtspunkt, den Manrique gestaltet hat, bietet sich ein atemberaubender Blick auf die Nordküste Lanzarotes sowie auf die Nachbarinsel La Graciosa.
Dank Cesar Mantriques Einfluss gibt es auf der Insel so gut wie keine architektonischen Entgleisungen. Wer hässliche Blockbauten oder Hochhäuser sucht, muss lange danach Ausschau halten. Weiße Häuschen mit blauen und grünen Fensterrahmen und Türen schmiegen sich hier überall in die Landschaft. Sehenswert ist auch das von Manrique designte „La-go-mar“. Es war einst ein Wohnsitz des Schauspielers Omar Sharif, heute ist es ein Gourmetrestaurant und Kulturzentrum.
Nicht verpassen: Janubio Saline, Nationalpark Timanfaya, Mirador del Rio, Los Jameos del Agua, Cueva de los Verdes, La Geria, Fundación Cesar Manrique, Mirador del Río.
Sommerfeste: San Marcial del Rubicón in Yaiza am 7. Juli, Fiesta del Carmen, Valterra – Arrecife, Arrieta – Haría in Teguise, La Tiñosa – Tias, Tinajo, Playa Blanca – Yaiza am 16. Juli (in einigen Gemeinden wird das Fest an einem anderen Termin gefeiert), Fiesta de San Roque in Tinajo am 16. August, Fiesta de San Bartolomé in San Bartolomé de Lanzarote am 24. August, San Ginés in Arrecife am 25. August.
La Graciosa
La Graciosa ist die kleinste Kanarische Insel, die ganzjährig bewohnt ist. Sie wird von Teguise auf Lanzarote politisch verwaltet. Nur 600 Menschen bewohnen La Graciosa, das mit der Fähre innerhalb weniger Minuten erreichbar ist und über einen eigenen kleinen Hafen und einen Helikopterlandeplatz in seiner „Hauptstadt“ Caleta de Sebo verfügt. Die Abgeschiedenheit hier bietet vor allem Ruhe. Ein Kurzausflug lohnt sich.
Nicht verpassen: Naturstrände
Sommerfeste: Fiesta del Carmen und Franz von Assisi, die beide am 16. Juli gefeiert werden.