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Außerdem plane er noch zwei weitere Statuen zu Ehren der Frauen. Denn ebenso wie vom Meer, lebte man damals von den Bergen. So sollen zwei weitere Denkmale gesetzt werden, die die Arbeit der Lehrerinnen in den kleinen Bergdörfern und die der Pinocheras (Fichtennadel-Sammlerinnen) würdigen sollen.
Die Statue der Pescadera ist nach dem Denkmal „Puerta al Mar“ am Hafen und dem „El Emigrante“ am Mirador die dritte im Ortskern von Garachico. Obwohl sie den Frauen eines ausgestorbenen Berufsstandes gewidmet ist, zeigt sie sich nicht nostalgisch, sondern futuristisch. Das Denkmal stellt eine anmutige, starke Frau dar, die auf ihrem Kopf einen Fisch balanciert.
Der Pfad nach El Guincho
Die zweite Attraktion, die wiederbelebt wurde, führt mitten in die Natur. Es handelt sich um einen der alten Pfade, der die Menschen auf den Bergen mit den Nachbarn im Tal verbunden hat. Er führt von Genoves (genau zwischen den Ortsschildern von Icod de los Vinos und Genoves) nach El Guincho an der Küste. Ihn nutzten früher die Arbeiter, die täglich in die Bananenplantagen im Tal gingen, um dort ihr Tagwerk zu verrichten. Nach getaner Arbeit mussten sie den steilen Berg wieder hinaufklettern.
Der zur Einweihung geladene Umweltminister, Wladimiro Rodriguez Brito, betonte in seiner Eröffnungsrede, dass die Menschen damals noch nichts von zu hohen Cholesterinwerten wussten, es aber auch karge Zeiten des Hungers und der Abwanderung waren. Nun wurde der Pfad, der jahrelang zugewuchert war, „entstrüppt“ und von Dutzenden Anwohnern, dem Bürgermeister Ramón Miranda und dem Vertreter des Umweltamtes der Insel „eingelaufen“.
Auf halber Höhe, bei der alten Wassergalerie, trafen die Truppen vom Berg und die vom Tal aufeinander. In einer Ansprache hob Brito die Bedeutung dieser alten Wege hervor. Sie seien Teil der kanarischen Identität und müssten gerade in Zeiten der amerikanischen Strömungen von Fast Food und importiertem Halloween als eigenes Kulturgut gepflegt und erhalten werden. Es sei wichtig, schon den Kleinsten beizubringen, dass das Leben nicht nur aus Fernsehen und Playstation bestünde und die Natur oftmals viel Aufregenderes zu bieten habe.
Außerdem rief er die Nachbarschaftsorganisationen dazu auf, sich für die Instandhaltung zu engagieren, denn jetzt sei der Weg von Gestrüpp befreit, doch schon bald wachse dies wieder nach. Es sei wichtig, dass die Einheimischen ihre eigene Natur wieder selbst entdeckten und die Wanderwege nicht nur von den Ausländern genutzt würden. In Zukunft sollen auch Schulklassen auf den Spuren ihrer Ahnen wandern. Durch den Höhenunterschied, den man beim Begehen des Pfades zurücklegt, begegnet man unterschiedlichsten Vegetationsarten. Die alte Wassergalerie, die heute noch genutzt wird, ist nicht nur ein hervorragender Picknickplatz, sondern auch bestens geeignet, um den Kindern zu zeigen, wie es war, als das Wasser noch nicht automatisch aus dem Hahn kam.
Der Weg beginnt in den Bergen am Ortsschild von Genoves und schlängelt sich von dort aus den Berg hinunter. Teils große Steine, aber auch Abschnitte mit rutschigem Geröll machen gutes Schuhwerk empfehlenswert. An einigen Stellen wurde er mit einem Holzgeländer abgesichert und am Fuß des Berges führt eine Brücke über den letzten Barranco ins Dorf El Guincho. Während des gesamten etwa einstündigen Marsches hat man einen herrlichen Panoramablick auf die Nordwestküste und den Roque von Garachico. Abwärts kann man auch als weniger geübter Wanderer laufen, für den Aufstieg sollte man schon etwas Kondition mitbringen.